Von historischen Wurzeln bis zu modernen Herausforderungen

Spannender Vortrag zur Geschichte der Bludenzer Vereine

Mit dem Vortrag von Mag. Otto Schwald über das „Vereinswesen in Bludenz“ startete am Montag, 7. Oktober 2024, der zweite Teil der Vorträge zur Geschichte der Stadt Bludenz im Rahmen von „Bludenz 2024“.

Nachdem im Frühjahr chronologisch zu den Themen Bludenz in der Antike, im Mittelalter und der Neuzeit referiert wurde, setzt die Herbstvortragsreihe mit unterschiedlichem thematischem Fokus im 19. und 20. Jahrhundert an. Den Auftakt machte der Bludenzer Historiker und ehemalige Gymnasialprofessor Mag. Otto Schwald, der bereits seit Jahrzehnten zur Lokal- und Sportgeschichte forscht und bereits zahlreiche Publikationen dazu vorzuweisen hat.

Mit einem historischen Rückblick auf die Vereinsbildung startete Schwald seine Ausführungen. Beginnend mit den ersten Hinweisen im Zwölftafelgesetz in der Römischen Republik, die eine Vereinsbildung erlaubte, über die Zusammenschlüsse in Gilden oder Zünften während des Mittelalters, der Ermöglichung von Vereinigungen im 16. und 17. Jahrhundert, die den heutigen Vereinen recht nahekommen bis ins 19. Jahrhundert, wo als Resultat aus den Revolutionsjahren schließlich im Staatsgrundgesetz 1867 die Vereinsbildung ohne zuvor eingeholte Bewilligung von oben ermöglicht wurde. Bereits vor diesem markanten Jahr, das einen regelrechten Boom bei Vereinsbildungen auslöste, gab es vier Vereine in Bludenz. Schwald führte dann die ältesten noch existierenden Bludenzer Vereine an, obwohl manche davon, wie beispielsweise der Militärveteranenverein – heute Kameradschaftsbund, im historischen Wandel auch ihren Vereinsnamen abänderten.

Durch die Vielzahl an zunächst um die Jahrhundertwende entstehenden Musik- oder Sportvereinen führte Schwald auch die Einschnitte der beiden Kriege an. Neben den Verlusten an Personen, war besonders durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten die Versammlung in Vereinen erheblich eingeschränkt. Nach dem Ende des Krieges wurde 1951 das Vereinsgesetz, basierend weiterhin auf jenem von 1867, neu festgeschrieben. Eine weitere Erneuerung erfuhr es mit der Einführung des Zentralen Vereinsregisters im Jahr 2002.

Otto Schwald führte schließlich Persönlichkeiten an, die neue Vereine gründeten oder bei Bestehenden einen prägenden Einfluss ausübten. Hierbei sprach er insbesondere von seinen subjektiven Erfahrungen in Verbindung mit der Gründung des Geschichtsvereins Region Bludenz in den 1980er Jahren.

Schließlich erstaunte es die Zuhörerinnen und Zuhörer, dass derzeit 164 Vereine mit Sitz in Bludenz gelistet sind. Mit der Frage „Quo vadis Ehrenamt im Vereinswesen?“ suchte Schwald nach Gründen für die grundsätzliche Problematik in der Bereitschaft für das Ehrenamt bei Vereinen zu finden. Zum Schluss wendete er sich noch mit einer Frage an das Plenum: „Welche Möglichkeiten gibt es, dem Vereinsleben neues Leben einzuhauchen?“ Geheimrezepte wurden spontan allerdings keine gefunden.

Die nächsten Veranstaltungstermine zur Bludenzer Geschichte im Rahmen von „Bludenz 2024“ sind:

Montag, 21. Oktober um 19 Uhr – Remise Bludenz

Von Habsburg zu Hitler. Bludenz im Zeitalter der Extreme

mit Dr. Franz Valandro

Montag, 4. November um 19 Uhr – Remise Bludenz

Kommen - Gehen - Bleiben. Bludenz im Spiegel der Migrationsgeschichte

mit Mag. Christof Thöny

Montag, 18. November um 19 Uhr – Remise Bludenz

Bludenz. Eine kurzgefasste Geschichte der Stadt

Buchpräsentation mit Univ.-Doz. Dr. Manfred Tschaikner

Fotos: Stadt Bludenz

Hinweis

Sie befinden sich im Pressearchiv der Stadt Bludenz.
Diese Aussendung hat keinen Anspruch auf Aktualität.